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Magnetstimulation (rTMS) bei Depressionen

Repititive transkranielle Magnetstimulation

Um zu verstehen, was bei Depressionen im Gehirn passiert, sollten Sie sich folgendes vorstellen.
Die linke Gehirnhälfte ist verantwortlich u.a. für Rechnen, rationelle Logik -Regeln-Gesetze, analytisch-logisches Denken, Sprache, Zeitempfinden – also alles, was als allgemeines Verständnis oder Denken bezeichnet wird.

Die rechte Gehirnhälfte ist u.a. überwiegend verantwortlich für Kunst, Kreativität-Spontanität, Sprunghaftigkeit, Neugier, Tanz-Musik, ganzheitliche Zusammenhänge und Raumempfinden, Intuition, Kreativität, Emotionen, Erlebnis von Gefühlen. Wird also die rechte Gehirnhälfte durch Gerüche oder Melodien, Symbole oder Bilder aktiviert, kommt es zu einer Gedankenübertragung und aufblitzenden Ideen, die dann als Sinneseindrücke oder Wahrnehmungen in der rechten Gehirnhälfte bearbeitet werden.

Physikalische Grundlage der rTMS

In der Magnetspule wird ein starkes fokales Magnetfeld erzeugt (in der Größenordnung von 1,5 bis 2 Teslar). Dieses Magnetfeld kreuzt ungehindert die weichen Hirnwindungen. Das Hirngewebe selbst wirkt dadurch als Leiter und es wird ein elektrischer Strom in entgegengesetzter Richtung im zu behandelnden Gehirnareal erzeugt. Durch dieses elektromagnetische Feld wird ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das die Aktionspotentiale der Gehirnneurone beeinflusst.

So wirkt die rTMS-Therapie beispielsweise bei einer depressiven Symptomatik meist bereits nach wenigen Sitzungen stimmungsaufhellend, emotional stabilisierend und antriebsfördernd.

Die rTMS ermöglicht auf diese Weise eine schmerzfreie, sanfte und schonende Behandlung von Depressionen.
In der Regel sind 15-20 Sitzungen erforderlich, um eine Stabilisierung des vegetativen Nervensystems zu erreichen.

TMS Magnetstimulation bei Depressionen - Naturpraxis Rüther in Paderborn

Was passiert bei Depressionen

Bei einer Depression ist das Gehirn aus dem GLEICHGEWICHT.
Dieses Ungleichgewicht geht mit negativen Gefühlen einher. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, werden u.a. selektive Serotoninaufnahmehemmer, sog. SSRI, verordnet.
Häufig kommt es jedoch vor, dass diese Medikamente nicht so optimal wirken. Das kann verschiedene Ursachen haben, die oftmals nicht genau erkannt werden können.
Durch die rTMS Magnetstimulation balanciert man die Aktivität der Hirnhälften wieder aus, so dass sich die Stimmung bessert.

Mit der Behandlung durch Magnetstimulation werden je nach Frequenz der Magneten das Gehirn angeregt oder gehemmt. Bei depressiven Patienten wird mit einer „Schmetterlingsmagnetspule“ versucht, dem erlahmten linken Stirnlappen neues Leben einzuhauchen, dabei wird der übererregte rechte Stirnlappen mit speziellen Frequenzen beruhigt bzw. runtergefahren.

Stressbewältigung

Viele Patienten stellen zunehmend fest, dass sie den körperlichen, mentalen, emotionalen oder psychischen Belastungen nicht mehr gewachsen sind. Zuerst kommt es akut vorübergehend zu Stimmungsschwankungen und einer psychischen Belastung, die in der Regel wieder verschwindet. Wenn diese Symptome in immer kürzeren Abständen auftreten, kann das für die Familie, den Lebenspartner oder im beruflichen Umfeld sehr belastend sein. Es kann dazu führen, dass jede körperliche Aktivität, schon das Aufstehen aus der liegenden Position, also absolut jede Form der physischen und psychischen Belastung, gleich ob sie als positiv oder negativ empfunden wird, die Anpassungsprozesse des Körpers negativ verändert. All diese Anpassungsprozesse werden gemeinsam durch das zentrale hormonelle Stresssystem und durch das zentrale Nervensystem gesteuert, die beide intensiv miteinander vernetzt sind.

Akuter vorübergehender Stress wird ohne bleibende Folgen bewältigt. Anhaltende Belastungen können jedoch zu erheblichen Veränderungen auf physischer, mentaler und emotionaler Ebene führen. Die Reaktionsschwelle für die Entwicklung bleibender Störungen ist dabei individuell sehr unterschiedlich. Sie hängt von vorangegangenen prägenden Erlebnissen ab (traumatische Kindheitserlebnisse, Unfälle, Verluste, etc.). Auch die Intensität und die Dauer der Belastung sowie eine genetische Disposition können dazu führen, dass ein Patient bereits bei geringen Belastungen, die normalerweise problemlos kompensiert werden, Krankheitssymptome entwickelt.

Depressionen - Naturpraxis Rüther in Paderborn

Behandlung von Depressionen

Depressionen oder depressive Verstimmungszustände sind häufig auch ein Grund für die berufliche Erwerbsunfähigkeit. Nicht immer ist es einfach, mit den herkömmlichen Präparaten der Pharmakotherapie ein zufriedenstellendes Therapieergebnis zu erzielen. Häufig kommt es zu Teilnahmslosigkeit, Energielosigkeit, Übergewicht, Wesensveränderung oder auch Impotenz. Die erfolgreichen psychotherapeutischen Maßnahmen scheitern häufig an den monatelangen Wartezeiten, die der depressive Patient akzeptieren muss. Das führt vielfach zu einem langen, kraft- und zeitraubenden Prozess.

Die nebenwirkungsfreie Therapie mit Magnetstimulation (rTMS) bei depressiven Patienten bietet hier einen völlig neuen Therapieansatz bei der Behandlung von Depressionen und anderen Störungen der Neurohormonachse.

Neurohormonprofil

Immer häufiger sehe ich in meiner Praxis Patienten, die eine vorausgegangene schwere bakterielle oder virale Infektion (z.B. Ebstein-Barr-Virusinfektion) scheinbar überstanden haben. In speziellen Blutuntersuchungen ist jedoch eine deutliche Verschiebung der Neurohormonachse erkennbar, die in Verbindung mit spezifischen Entzündungsmarkern das Neurohormonprofil nachhaltig defizitär verschieben.

Zu den möglichen Folgen anhaltender, individuell zu hoher Stressbelastung zählen: Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angststörungen, Panikattacken, Motivationsverlust, Müdigkeit und Erschöpfung bis hin zum chronischen Erschöpfungssyndrom. Zahlreiche Untersuchungen der Neurostressachse in unserer Praxis zeigen, dass es einen Zusammenhang im Gehirn zwischen Depressionen und Stress gibt. So zeigte sich, dass in der Hypophyse/Hypothalamus eine Substanz namens CRF gebildet wird. Dieses CRF gelangt über die Blutbahn in die Nebennierenrinde. Dadurch werden hier Stresssymptome ausgeschüttet. Nach bisherigen Erkenntnissen funktioniert diese ausgewogene Balance des Regelkreises bei Personen nicht mehr, die unter Depressionen leiden. Hier herrscht immer Dauerstress, mit CRF als übergeordneten Faktor (
CRF = Corticotropin-Relaising-Faktor-Hypothalamus-ACTH-Sympatikus).

Neuromodulation mit transkranieller Magnetstimulation (rTMS)

Die rTMS-Neuromodulation ist mittlerweile an den Lehrstühlen München, Passau, Ulm, Essen und einigen weiteren sehr gut wissenschaftlich untersucht worden. In zahlreichen Forschungsveröffentlichungen (Prof. Siebner, Prof. Ziemann, Prof. Padberg etc.) konnte gezeigt werden, dass bei depressiven Patienten eine Unterfunktion des linken frontalen Hirnlappens vorliegt. Man kann also sagen, dass es sich um eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Stoffwechselstörung im Gehirn handelt.

Genau hier setzt diese neue Behandlungsmethode mit Magnetstimulation (rTMS) ein. Magnetfelder dringen durch die Schädeldecke zum betroffenen Hirnareal vor. Dadurch werden die Nervenzellen im Stirnlappen zu vermehrter Aktivität angeregt und es kommt zu einer besseren Vernetzung einzelner Gehirnareale. Um den gewünschten Therapieerfolg mit der Therapie mit Magnetstimulation (rTMS) zu erzielen sind mindestens 10-15 hintereinander folgende Behandlungen notwendig.

Eine Sitzung dauert 30-50 Minuten. Der Patient sitzt hier entspannt in einer halbliegenden Position, wobei der Kopf und die Halswirbelsäule mit einem speziellen Vakuumkissen optimal gelagert werden. Nur ein leichtes Klopfen erinnert daran, dass die Magnetimpulse auf das betreffende Hirnareal abgegeben werden.

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